Samstag, 28. Februar 2015

Zurück aus dem Land der Sonne - das Fazit!

Seit einiger Zeit sind wir nun wieder zurück in Österreich. Nur langsam haben wir uns wieder an bestenfalls frühlingshafte Temperaturen und das milde Essen gewöhnt. Umso schöner ist es nun, das Erlebte nun noch einmal Revue passieren zu lassen und - wie versprochen - die wichtigsten Informationen für euch zusammenzufassen:

1. Vorbereitungen:

Eine Reise nach Thailand erfordert einige besondere Vorbereitungen, allen voran ein paar Überlegungen zum Impfschutz. Am besten ist es, die Reiseroute mit einem Tropenmediziner zu besprechen, um abzuklären, welche Impfungen empfehlenswert sind. Zum Standard-Programm gehören Impfungen gegen Hepatitis, Tetanus und Diphterie / Typhus / Polio. Was darüber hinaus nötig ist, hängt vom konkreten Reiseziel, aber auch von der Art des Reisens (Camping oder Hotel) ab.

Was die Reiseapotheke anbelangt, reichen wohl die üblichen Mittelchen gegen Fieber und Magen- und Darmbeschwerden. Bei Schmerztabletten sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht blutverdünnend wirken (wie etwa Aspirin), da viele Tropenkrankenheiten innere Blutungen auslösen, die dadurch noch verstärkt werden könnten. Es gibt außerdem die Möglichkeit, in Österreich spezielle Malaria-Medikamente zu kaufen, wobei mir der Tropenmediziner aus mehreren Gründen davon abgeraten hat: Malaria hat eine relativ lange Inkubationszeit, die Wahrscheinlichkeit, wenn überhaupt erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub zu erkranken, ist also hoch. Darüber sind mit einer Selbstmedikation natürlich immer auch gewisse Risiken verbunden, denen man sich gerade in einem Land wie Thailand, das über ein sehr gutes Gesundheitssystem und sicherlich viele auf Malaria spezialisierte Ärzte verfügt, nicht unbedingt aussetzen muss. Ratsam ist eine Mitnahme entsprechender Malaria-Medikamente also nur, wenn man eine Tour jenseits jeglicher menschlicher Zivilisation ins Auge fasst.

Eine Sache, die wir unterschätzt haben, ist die Intensität der Sonne. Da wir in der "kühleren" Zeit in Thailand waren, kam es uns oft gar nicht so heiß vor, überdies ging stets ein leichter Wind. Trotzdem: Bangkok liegt nur 15 Breitengrade über dem Äquator, die Sonne ist also auch bei leicht bewölktem Himmel sehr stark. Ein ausreichend starker Sonnenschutz sollte also jedenfalls ins Gepäck, vor allem, weil solche "westlichen" Drogerieartikel vor Ort relativ viel kosten. Die Thai meiden die Sonne übrigens, wo es nur geht - blasse Haut gilt in Thailand als Schönheitsideal.

2. Route und Transportmittel: 

Wir haben einen Non-Stop-Flug von Wien nach Bangkok gewählt, wobei die Flugzeit hin 10 Stunden und retour 11 Stunden betragen hat.

In Bangkok haben wir drei Tage verbracht. Das reicht, um sich einen Eindruck von der Stadt zu verschaffen, allerdings kann man wohl auch ohne weiteres eine Woche in Bangkok einplanen, ohne sich zu langweilen. Bangkok ist eine Stadt, die wirklich niemals schläft und Bangkok ist eine Stadt, die polarisiert. Wie viele asiatische Städte gibt es kein wirkliches Zentrum, dementsprechend wirkt Bangkok für einen Europäer eher unübersichtlich. Dazu kommt das hohe Verkehrsaufkommen und ein vergleichsweise unterdimensioniertes öffentliches Verkehrsnetz. Nichtsdestotrotz war ich begeistert von Bangkok, insbesondere von den zahlreichen bunten und exotischen Tempelanlagen mitten im Großstadtgetümmel, den zahlreichen Märkten und Essensständen und den phänomenalen Skybars.

Wir haben im Anschluss am Flughafen von Bangkok einen Mietwagen genommen und sind Richtung Ban Phe aufgebrochen. Wer sich mit dem Gedanken an den Linksverkehr trotz des gut ausgebauten Straßennetzes nicht anfreunden kann, kann auf das Auto auch verzichten. Das öffentliche Verkehrsnetz in Thailand ist relativ gut ausgebaut und wenn es öffentlich nicht weitergeht, gibt es bestimmt irgendeine Art von Taxi...

3. Sprache und Umgangsformen:

Müßig zu erwähnen, dass Thailändisch keine Sprache ist, die man als Europäer sehr schnell lernt. Schrift, Aussprache, Grammatik sind einfach komplett anders. Und nicht nur das, nicht einmal mit der altbewährten Zeichensprache kommt man in Thailand weit, auch hier gibt es wesentliche Unterschiede. Das wichtigste Zeichen ist jenes für "Danke": Man faltet die Hände - je nach Rang des Gegenübers - etwa auf Brusthöhe und deutet eine Verneigung an. Jemanden am Kopf zu berühren, und sei es ein Kind, ist anders als bei uns keine Geste der Zuneigung, sondern verletzt die Würde eines Menschen. Ein absolutes Tabu ist auch das, was wir Österreicher so gerne machen: Das Aufregen. Was bei uns zum Alltag ganz selbstverständlich dazu gehört, ist in Thailand verpönt. Wer die Stimme erhebt, verliert sein Gesicht und den Respekt seines Gegenübers. Wie wir feststellen mussten, gilt dies sogar für das Autofahren: In Thailand wird nie gehupt. Noch gravierender ist die Sanktion, die droht, wenn man dem König nicht gebührenden Respekt zollt: Bis zu 15 Jahren Freiheitsstrafe. Da das Antlitz des Königs einfach überall, so etwa auch auf jedem einzelnen Geldschein zu sehen ist, heißt es also aufpassen - bereits auf einen Geldschein zu treten, kann falsch aufgefasst werden. 

Ja, dieses Thema ist ein weites Feld... Zwei gute Nachrichten gibt es aber: Erstens kommt man mit Englisch sogar in nichttouristischen Gebieten ganz gut weiter, zumindest aber die Beschilderung ist meist zweisprachig. Zweitens sind die Thai sehr gastfreundliche Menschen, die bereits das Bemühen um Anpassung an die gängigen Sitten und Gebräuche sehr zu schätzen wissen.

4. Thailändische Küche:

Mein Lieblingsthema. Kurz zusammengefasst: Die thailändische Küche ist großartig und vielfältig, verliert keine wertvolle Zeit in irgendwelchen Touristenrestaurants.

In Thailand ist es üblich, in den Straßenküchen und auf Märkten zu essen. Zugegeben, für uns, die wir damit aufwachsen, dass der Mitarbeiter bei McDonalds die Eiswürfel-Schaufel nur mit Handschuhen anfassen darf, ist das Bild, das sich dort bietet, sehr gewöhnungsbedürftig: Das Geschirr wird in Plastikeimern mehr schlecht als recht abgewaschen, der Kühlung der Lebensmittel dient halbgeschmolzenes Eis, ... dennoch hatten wir während unseres gesamten Aufenthaltes nicht ein einziges Mal Magen- oder Darmprobleme. Die Thai im Übrigen auch nicht. Ich kann daher nur jedem raten, sich ein wenig auf die thailändische Art zu essen einzulassen, sonst verpasst man ein wesentliches Stück Thailand.

Zu den Essensgewohnheiten an sich ist noch zu sagen, dass es - anders als bei uns - keine fixen Essenszeiten und keine besonderen Frühstücks-, Mittags- oder Abendgerichte gibt. Man isst also morgens wie abends dasselbe: Vor allem Reis, Huhn, Schwein, Rind, Fisch und Gemüse in allen Variationen. So wie wir zu vielen Gerichten Salat als Beilage reichen, löffeln die Thai zu jedem Essen Suppe. Besonders beliebt sind die zahlreichen Nudelsuppen, die übrigens als einzige Speisen in Thailand mit Stäbchen gegessen werden! Sonst verwendet man Löffel und Gabel, wobei mit der Gabel das Essen zerkleinert und mit dem Löffel gegessen wird.

Die Thai nehmen gerne Rücksicht auf den europäischen Geschmack. Nahezu jede Speise kann man sich also "nicht scharf" oder zumindest "weniger scharf" zubereiten lassen. Wer trotzdem misstrauisch ist, kann ja mit "Pad Thai", "Honig-glasierten Spare-Ribs" oder "Eier-Reis" beginnen - diese Gerichte sind garantiert chili-frei. Vorsicht geboten ist demgegenüber bei Curry-Gerichten und dem beliebten Papaya-Salat, hier erfährt "scharf" unter Umständen eine ganz neue Bedeutung.

Süßigkeiten werden kaum gegessen, stattdessen greift man in Thailand lieber zu Früchten. Weil es aber nicht ganz ohne Zucker geht, lieben die Thai bunte, süße Limonaden aller Art. Die sind teilweise wirklich unvorstellbar süß und künstlich. Abgesehen davon gibt es aber auch überall in Flaschen abgefülltes Trinkwasser zu kaufen. Das Leitungswasser kann nicht getrunken werden. Ich habe allerdings stets Obst und Gemüse vor dem Verzehr damit gewaschen, ohne, dass ich gesundheitliche Folgen davon getragen hätte. Die Qualität des Leitungswassers ist aber vermutlich von der Region abhängig, es mag also sein, dass man anderswo auch dafür Trinkwasser verwenden sollte.

5. Internet und Telefonieren:

Thailand ist das perfekte Reiseziel für alle, die - wie ich - einfach ständig und überall online sein wollen. Öffentliche W-LAN-Hotspots sind auch in kleineren Städten häufig zu finden und in Cafés und Restaurants gibt es ohnehin fast immer freies W-LAN.

Wem das noch nicht reicht, für den gibt es die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen eine thailändische Pre-Paid-SIM-Karte zu erwerben, diese mit Guthaben aufzuladen und ein Internet-Paket für die Dauer einer Woche zu aktivieren. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass man auch mit seinen Reisekollegen telefonieren kann, ohne die österreichische Telefonrechnung damit zu belasten.

Entsprechende Anleitungen finden sich vielerorts im Internet, zB hier: http://wikitravel.org/de/Thailand

6. Fazit 

Für ein so exotisches und von Österreich verschiedenes Land wie Thailand könnte eine lückenlose Informationssammlung wohl allein einen ganzen Blog füllen. Im Endeffekt macht ja dann schließlich ohnehin jeder seine eigenen Erfahrungen und Wahrnehmungen. Vielleicht ist dem einen oder anderen mit den Informationen in meinem Blog geholfen - für weitere Fragen stehe ich aber natürlich gerne jederzeit zur Verfügung. Notfalls kann ich sie ja an meine liebe Schwägerin, die wahre Thailand-Expertin, delegieren ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen