Unser heutiger Tag stand im Zeichen von Hamburgs größter Sehenswürdigkeit, dem Hafen...
... und er begann früh. Sehr, sehr früh. Nämlich lange vor Sonnenaufgang am berühmten Hamburger Fischmarkt, der jeden Sonntag ab fünf Uhr Früh stattfindet. Es ist ein seltsames Gefühl, in die Nacht hinauszutreten und plötzlich mitten im Wahnsinnsgetümmel zu stehen...
Wer meint, Märkte zu Genüge zu kennen, der irrt, denn der Hamburger Fischmarkt und seine Marktschreier sind einzigartig. Hier wird einfach alles verkauft, von Blumen über Schokolade bis zu Kleintieren. Wobei "verkauft" eigentlich das falsche Wort ist. In Wahrheit versteht sich jeder Marktschreier als Alleinunterhalter mit eigener Fangemeinschaft, die ihm die fertig portionierten Säcke zu je 10 Euro mit Schokolade / geräucherten Fischen / exotischen Früchten nur so aus den Händen reißen.
Lasst euch von einem Morgenmuffel und Langschläfer versichern: Der Fischmarkt in Hamburg ist es wert, dass man sonntags um 6.30 Uhr bei Nieselregen und 5 Grad das warme Bett verlässt. Versprochen.
Nach einem stärkenden Fischbrötchen, Kuchen und Kakao haben wir uns dem nächsten Must-See einer jeden Hamburg-Reise gewidmet, einer Hafenrundfahrt. Anbieter gibt es wie Sand am Meer. Wir haben uns für Barkassen-Meyer und die große zweistündige Hafenrundfahrt entschieden. Da es für mich weder das erste Mal Hamburg noch die erste Hafenrundfahrt war, kann ich die längere Tour guten Gewissens empfehlen. Nach dem üblichen Abstecher durch die sehr sehenswerte Speicherstadt, die in ihrer denkmalsgeschützten Backsteinoptik zugleich das größte Lagerhausensemble der Welt ist, ...
... kamen wir bei der großen Tour den richtig großen Schiffen ganz nahe. Für uns Österreicher, für die ein Wachau-Donau-Dampfer schon das Größte ist, ein unvergessliches Erlebnis.
Zurück an Land...
... nach einem weiteren stärkenden Fischbrötchen...
... erkundeten wir die Hafencity. Die Hafencity ist der neueste Stadtteil Hamburgs, der auf dem 157 Hektar großen Gebiet des ehemaligen Freihafens entsteht. Spatenstich war vor 15 Jahren, bis zur endgültigen Fertigstellung dauert es wohl noch zehn Jahre. Spaziert man durch die Hafencity hat man das unwirkliche Gefühl, im Modell eines Architekten gefangen zu sein, so neu und perfekt ist alles.
Apropos "perfekt"... hier findet sich auch die Elbphilharmonie. In meinen Augen ein optisch äußerst ansprechendes und gelungenes Bauwerk, das nach Fertigstellung als Konzerthaus dienen wird. Der eine oder andere Hamburger sieht das aber wohl anders ;)
Kaffee und Kuchen ist in Deutschland die wichtigste Mahlzeit des Tages. Wir haben dafür in der Deichstraße gegenüber der Speicherstadt den perfekten Ort gefunden, nämlich einen alten Greißler, der heute vorrangig selbstgemachten Kuchen serviert. Die Deichstraße zieht unverständlicherweise deutlich weniger Touristen an, als sie verdient hätte, ist sie doch gesäumt mit malerischen Kaufmannshäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Nach insgesamt 16 Kilometern Fußmarsch und einer riesigen Portion Fischeintopf in einem Lokal im Portugiesenviertel (welch schöne Erinnerungen...) fallen wir jetzt ins Bett. Gute Nacht!
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