Dieses Mal hätte ich Roman um ein Haar krankheitsbedingt alleine auf Reisen schicken müssen. Drei Tagen im Bett, vielen Stunden Schlaf, Antibiotika, Mamas Pflege und Papas Apfelkuchen ist es aber zu verdanken, dass wir heute Früh (sehr früh) doch gemeinsam zum Flughafen aufbrechen konnten.
Bereits um neun Uhr landeten wir in Hamburg. Gerade richtig für ein spätes Fischbrötchen-Frühstück an der Elbe...
Für den Check In im Hotel war es dann immer noch zu früh, also haben wir uns die Zeit auf Hamburgs Vergnügungsmeile, der Reeperbahn, vertrieben. Die Wahrheit ist, dass die Reeperbahn eigentlich nicht besonders vernüglich ist. Vielmehr reiht sich hier im krassen Gegensatz zum sonst so herausgeputzten und konservativen Hamburg Bordell an Sexclub an Beisl, in denen ich das überteuerte Bier nur aus geschlossenen Flaschen konsumieren würde. Auch die Kriminalstatistik spricht für sich, die Zahl der Gewaltdelikte ist hoch.
Man muss schon genau hinsehen, um ein paar Relikte zu finden, die an die glanzvollen Zeiten der Reeperbahn erinnern, als hier noch Musikgeschichte geschrieben und nicht nur belanglos gesoffen (und anderes) wurde. Das Indra auf der Großen Freiheit etwa, wo 1960 die Erfolgsgeschichte der Beatles begann.
Absolut unerwartet stolpert man mitten auf der Großen Freiheit in eine außergewöhnliche Kirche, die Sankt Joseph Kirche. Hinter der barocken Fassade befindet sich ein heller moderner Innenraum.
Bezeichnend für die ungewöhnliche Lage der Kirche ist auch der am Portal angebrachte Spruch: "Es gibt nichts womit Jesus nicht fertig wird." Ja, das ist der trockene Hamburger Humor...
Vor dem leider gar nicht trockenen, aber berüchtigten Hamburger "Schietwetter" retteten wir uns in unser Hotel im Portugiesenviertel, das einst als Seemannsheim diente. Auch heute noch unverkennbar.
Für unser Abendessen bestehend aus Hamburger Spezialitäten (Labkaus, Hamburger Pannfisch, Rote Grütze) haben wir uns das historische Ambiente der Krameramtsstuben ausgesucht. Auf diesem kleinen abgeschlossenen Areal gleich neben dem berühmten Michel wohnten ab dem 17. Jahrhundert die Witwen von Kramern. Eine Wohnung lässt sich heute noch besichtigen. Außerdem finden sich hier Souvenirshops und ein hochgepriesenes Restaurant.
So, nach fast 18 Stunden auf noch ein bisschen wackeligen Beinen wartet nun das Bett auf uns.
Tschü' :)
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