In den stressigen Tagen kurz vor Antritt einer Reise kann von Vorfreude oft keine Rede sein. Noch viel zu erledigen in der Arbeit, Koffer packen, bloß nichts vergessen - und dann noch die Aussicht auf einen zehn Stunden langen und mühsamen Flug. Manchmal schleicht sich dann bei mir der Gedanke ein: "Zahlt sich das wirklich aus oder wäre es zuhause mit einem heißen Tee auf der Couch und einem guten Buch nicht auch ganz nett?"
Die Antwort auf die Frage wusste ich heute jedenfalls, als wir heute um 16 Uhr Ortszeit aus dem Flughafengebäude in Bangkok traten und uns bei 32 Grad die Sonne ins Gesicht schien: JA, es lohnt sich!
Der erste Eindruck von Bangkok war überhaupt sehr gut. Weder bei Einreise noch am Gepäckband noch am Taxistand gab es Wartezeiten und eine sehr günstige Taxifahrt später (umgerechnet rund 12 Euro für eine Stunde Fahrt) waren wir in unserem schönen Hotel in einer eher untouristischen Gegend der Stadt.
Wenig touristisch ging es nach einer nur kurzen Pause auch weiter. Wir haben das Privileg, mit Yon eine gebürtige Thailänderin dabei zu haben - somit brauchen wir vor Sprachproblemen keine Angst haben und können es uns auch erlauben, außerhalb der Touristenpfade zu wandeln.
Noch vor dem Abendessen hat sich das als großer Vorteil herausgestellt. In das Restaurant unserer Wahl ließen wir uns per "Tuk Tuk" bringen. Normalerweise wird den Touristen davon abgeraten, die "Tuk Tuk" zu verwenden - um nicht abgezockt zu werden, habe ich zunächst angenommen. Als wir dann aber zu dritt bzw zu zweit in dem wackligen Anhänger saßen und der Fahrer erstmal aufs Gas stieg, war uns klar, dass wohl auch Sicherheitsbedenken eine Rolle spielen ;) Spaß hat es trotzdem gemacht - und das, obwohl ich mich zuhause sogar auf kurzen Fahrten immer ganz gewissenhaft angurte. (Müßig zu erwähnen, dass es natürlich keine Sicherheitsgurte in den Tuk Tuk gibt...).
Überraschenderweise hatten wir alle nach der rasanten Fahrt immer noch Hunger. Abendessen waren wir dann in einem authentischen thailändischen Restaurant, in dem wir die einzigen Touristen neben sehr vielen Einheimischen waren. Auf jedem Tisch standen zwei spezielle Grills, auf denen sich jeder Gast sein Essen selbst frisch zubereitet. Diese Art von Restaurant ist in Thailand anscheinend häufig zu finden und nennt sich übersetzt "Family Meeting".
Zur Auswahl standen gefühlte hunderte Sorten Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, die wir großteils noch nie in unserem Leben gesehen, geschweige denn gegessen haben. Ein bisschen Experimentierfreudigkeit gehört da schon dazu.
Um das Ganze abzurunden, spielte während des ganzen Abends eine thailändische Schlager-Band in ohrenbetäubender Lautstärke - davon gibt es jetzt aber leider keine Kostprobe ;)
Da der Abend - insbesondere nach unserem Empfinden - nach dem Essen immer noch jung war, fuhren wir anschließend noch auf die Khaosan Road, wo es schlagartig gleich sehr viel touristischer zuging. Dafür sprüht es dort nur so vor buntem Leben: Straßenstände mit Essen reihen sich an stimmungsvolle Bars, geschäftige Massagesalons und Shops.
Jetzt aber genug für den ersten Tag. Gute Nacht :)
Das Essen sieht wirklich köstlich aus!
AntwortenLöschenGlaubst du, wird es heute eine gute Geburtstagstorte geben? :)